Wenn du abends nicht ins Bett kommst, obwohl du müde ist, gibt es dafür sogar ein Wort(gebilde): Die Revenge bedtime prokrastination.

Vielleicht kennst du das auch: Du sitzt auf dem Sofa, gähnst herzhaft und du weißt, jetzt wäre eine gute Zeit, ins Bett zu gehen. Aber dann siehst du das Buch, das du ja die ganze Zeit schon lesen wolltest oder nimmst dein Handy in die Hand, um nochmal „kurz“ auf Instagram vorbeizuschauen.

Und ehe du dich versiehst, ist es eine Stunde später und du wieder fit. Und dann denkst du dir: Ich wollte heute doch um halb elf im Bett liegen. Und irgendwie bist du unzufrieden und vielleicht kannst du auch nicht mehr gut einschlafen, wenn du endlich im Bett liegst. Dein Kopf rotiert. Statt deine Erlebnisse des Tages zu verarbeiten kamen noch mehr Infos dazu. Soviel Krimi oder soviel Infos von anderen spucken darin herum.

Was ist passiert?

Ausgelöst, so sagen Expert*innen, wird die Revenge bedtime prokrastiantion dadurch, dass man tagsüber keine Zeit für sich findet.

#nometime

Besonders Menschen, die tagsüber wenig Zeit für sich haben, einem straffen Zeitplan folgen müssen oder 1.000 Aufgaben zu erledigen haben, verschieben die Zeit, ins Bett zu gehen, immer weiter nach hinten, denn jetzt – gefühlt – ist da endlich mal Luft für Unterhaltung und vermeintliche Freizeit. Das allerdings geht auf Kosten unseres Schlafs. Und mal ehrlich: Wirklich wichtige Dinge erledigen wir um die Zeit auch nicht mehr.

Nach Ayurveda ist die beste Zeit, ins Bett zu gehen spätestens um 22 Uhr. Denn ab 22 Uhr beginnt eine neue Wachphase und wenn man den Zeitpunkt verpasst, aktiviert der Körper Energie, und um 23 Uhr sind wir fitter als um 21 Uhr.

Viele Frauen schlafen in den Wechseljahren schlecht. Sie können nicht einschlafen oder wachen nachts auf und wälzen sich hellwach herum. Die Gründe sind vielfältig, aber einer der Gründe kann eben sein, dass du deinen Körper und Geist wieder aktivierst, statt ins Bett zu gehen.

Auszeiten nehmen

Damit man sich also nicht abends noch die #metime nehmen muss, ist es wichtig (und auch schön), sich tagsüber kleine Auszeiten zu nehmen, auch wenn es nur eine kurze Zeitspanne ist, die man für sich hat. Ein paar Zeilen lesen, auf einen Song tanzen, eine erfrischende Yin-Übung aus dem MenoflowYoga machen … was immer Spaß macht und für einen Moment entspannt.

#metime

Eine schöne Sache ist auch, sich eine Abendroutine zu schaffen und sich rechtzeitig auf die Nacht einzustimmen. Den Körper noch etwas dehnen, das Gesicht pflegen, vielleicht noch eine sanfte ayurvedische Fußmassage mit warmem Sesamöl machen, eine Schlafmilch trinken … . Dabei nimmst du dir Zeit, dir etwas Gutes zu tun, kommst runter und deine Gedanken können sich ordnen.

Es gehört schon etwas Selbstdisziplin dazu, sich gegen 22 Uhr Richtung Bett zu bewegen, aber dafür lockt morgens das Ausgeschlafensein. Das wiederum nennt man dann „delyaed gratification“ – die verspätete Belohnung.